Vernetzung von Bloggern

In ihrem interessanten Blog Bloggerabc hat Daniela als Geburtstagsaktion eine Blogparade gestartet, die sich mit der Vernetzung von Bloggern befaßt.

Vernetzung (Wikicommons)

Vernetzung (Wikicommons)

Die Idee finde ich grundsätzlich sehr gut, aber ich möchte sie auch deswegen aufgreifen, weil sie mir Gelegenheit gibt, ältere Gedanken zum Thema zu überprüfen und neue Gesichtspunkte aus der eigenen, bald zweijährigen Blogerfahrung hinzuzufügen. Ich habe vor der Aufnahme meiner Bloggertätigkeit festgestellt, daß einige der Leute, denen ich bei Twitter folge oder mit denen ich bei Facebook verbunden bin, einen Blog betreiben. Das fand ich interessant, las viel darin herum und dachte, sowas würde ich auch gerne machen.  So entstanden dann im Juni 2013 die Notizhefte, bei denen es vor allem, aber nicht nur um Bücher geht. Mein Ansatz war und ist es noch heute, neben der Selbstdarstellung und der Präsentation, die selbstverständlich eine Rolle spielen und ihren Raum fordern, durch Verlinkung, Empfehlung und Kommentierung auf Inhalte und Aktivitäten aufmerksam zu machen und gelegentlich auch an diesen teilzunehmen.

So kann jeder ein paar Fäden ins Netz einweben und zum Entstehen neuer Verbindungen beitragen.

Der Netzwerkaspekt des Internet und der Dinge, die wir darin tun, sollte tatsächlich stärker im Vordergrund der Betrachtung stehen. Dirk van Gehlen sagt zutreffend:

So selbstverständlich wir über „Internet“ reden, so wenig scheint uns klar, dass wir über ein Netzwerk und nicht über ein klassisches Medium sprechen.

Und daran ist viel Wahres. Wenn das Netz nur ein Verlautbarungskanal ist, und die jeweiligen Sender nicht mit denjenigen interagieren, die ihnen antworten, dann bleiben die Möglichkeiten des Netzes dramatisch ungenutzt. Der Wahlbeobachter zeigt das bei Politikern immer wieder auf.

Ich habe über Twitter, das Bloggen und – horribile dictu! – Facebook schon einige interessante Menschen persönlich kennenlernen können, die ich sonst höchstwahrscheinlich nicht getroffen hätte.

Bei manchen haben sich daraus sogar gemeinsame Aktivitäten entwickelt: Der #SynchronRun mit Ludwig, mit dem ich zudem gemeinsam über unsere Kaffeehausbesuche blogge. Und neulich haben wir uns, zusammen mit Jo und Matt zum BIG25 getroffen. Ludwig war natürlich der schnellste von uns. Dann Michael, dessen Idee die virtuelle Weinprobe war, für die ich den hashtag #vinosynchro kreierte, reale Fortsetzung inklusive.

Kaffeetrinken mit Regina, Tilo, Tim, Claus, Eric und Sky, paralleles Tatortgucken mit Barbra, reales Schnacken mit Tilman, ungezählte Unternehmungen mit Alex – ohne Netz hätte es das alles nicht gegeben.

Und die zahlreichen Blogverbindungen, die mir interessante und lehrreiche Lektüren eröffnen, Leseeindrücke und Weltsichten vermitteln, von denen ich Feedback zu meinen Einschätzungen bekomme. All das zeigt, daß Vernetzung im Netz und im realen Leben funktionieren und miteinander verbunden werden können.

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4 Antworten zu Vernetzung von Bloggern

  1. Pingback: Ein Jahr bloggerabc - Blogparade: Vernetzung von Bloggern

  2. dasgrauesofa schreibt:

    Lieber Norman,
    über das Bloggen Gleichgesinnte kennenzulenen, die ich dann auch in der Realität treffen kann, ist ein Aspekt, den ich mir, als ich mit dem Bloggen angefangen habe, überhaupt nicht habe träumen lassen. Dies ist umso schöner, als dass es gar so viele Lesesüchtige auch in meiner Umgebung gar nicht gibt. Und so ist das Netz – zum ersten – eine ungeheure Bereicherung mit Blick auf die vielfältigen Möglichkeiten des Austausches: Miteinander diskutieren, manchmal auch herumblödeln, immer wieder tolle neue Tipps und Hinweise bekommen, über Bücher zum Beispiel, an denen ich sonst vorbeigegangen wäre, die ich gar nicht wargenommen habe, und auch immer wieder einmal Anregungen und – wie Du ja auch schreibst – neue Weltsichten zu bekommen: das ist schon richtig klasse am Bloggen und Sich-Vernetzen.
    Aber dann gibt es ja auch immer mal wieder Möglichkeiten, sich auch in der Realität zu treffen.
    Das lässt sich so organisieren, manchmal läuft aber auch schon die Organisation via Netz. Ich denke mal an die #bookup-Aktionen, die sich ja gerade zum Ziel machen, die virtuelle und die reale Welt zu verbinden und es geht gleich weiter mit dem einen Thema – und andere spannende kommen ruck-zuck hinzu. Ich möchte jedenfalls die Vernetzung nicht mehr missen.
    Viele Grüße, Claudia

  3. Tanja Praske schreibt:

    Lieber Norman,

    merci, dass du drüben bei mir zur #Filterblase von @musermeku kommentiert hast, somit las ich deinen Beitrag hier. Ich habe im Oktober 2012 angefangen zu bloggen. Mein Beweggrund damals war, resultierend aus meinen befristeten Arbeitsverträgen, „wer schreibt, der bleibt“ – das Blog, meine eigene Bewerbungsplattform. Dieser ursprüngliche Gedanke zum Bloggen, veränderte sich im Verlauf des Bloggens. Denn gerade über den Austausch mit anderen Bloggern, mit irgendwie Gleichgesinnten, auch wenn sie thematisch andere Felder beackerten, brachte mich auf andere Pfade.

    Mehr und mehr genieße ich Experimente, öffne mein Blog anderen, so wie für Angelika – bin total happy, dass sie dieses Experiment, einen Beitrag auf zwei Blogs zu verteilen, gewagt hat. Mehr und mehr gerät mein zweiter Punkt zum Bloggen in den Vordergrund: Bloggen pro Kultur sowie verschiedene Menschen zum Mitmachen zu animieren, so wie du ja schon bei mir mitgemacht hast. Ja, ja, die Auswertung der letzten Blogparade kommt noch, auch wenn ich noch nicht weiß wie. Meine Urlaubszeit läuft gerade aus, Ideen sind da. Vor allem werde ich wieder vermehrt in anderen Blogs stöbern, da sie mir andere Denkhorizonte vermitteln, die mir wichtig sind.

    Also, bis bald … herzlich
    Tanja

  4. Pingback: Blogparaden in der Kultur – Chancen, Risiken und Learnings

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